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49716 meppen

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Bio Weine

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Biowein: Unterschied zwischen Bioweinbau und "normalem" Wein

Viele traditionelle und namhafte Weingüter, wie zum Beispiel Weingut Rings aus der Pfalz oder dem Weingut Gustavshof aus Rheinhessen, arbeiten seit geraumer Zeit biologisch oder gar biodynamisch im Weinberg sowie im Keller. Viele andere tun es ihnen nach. Warum?

Ein Grund könnte sein, dass die Winzer ihre Gesundheit nicht mehr aufs Spiel setzen wollen. Beim Ausbringen von Pestiziden wird nämlich nicht nur Pilzkrankheiten, Beikräutern und sonstigen Lebewesen am Weinberg der Garaus gemacht. Ein weiterer Grund könnte der Umweltschutzgedanke sein, der den verantwortungsbewussten Winzer umtreibt. Bio-Weinbau stärkt das Ökosystem in den Weinbergen, da keine chemisch-synthetischen Düngemittel einsetzt werden. Stattdessen begrünt er freie Flächen mit Leguminosen, die den Boden lockern und ihm auf natürliche Weise Stickstoff zuführen. Es fördert damit die Biodiversität der Weinberge, der ansonsten eine triste, leblose Monokultur wäre. Dieser Antrieb, Bio-Wein zu erzeugen, ist zwar ehrenwert, für die Herstellung eines qualitativ hochwertigen Weins aber noch nicht ausreichend. Der mitentscheidende Aspekt für die Umorientierung vieler Winzer auf biologischen Weinbau hat aber genau mit dieser Qualitätsorientierung zu tun. Ein guter Wein wird im Weinberg gemacht und nicht im Keller. Darin sind sich die handwerklich arbeitenden Winzer, die nicht auf technische Tricks zur Weinbereitung im Keller zurückgreifen, einig. Gesunde, konzentrierte Trauben sind gefragt um Qualitätsorientiert zu arbeiten und zu produzieren. An hohen Erträgen sind nur Massenwein-Erzeuger interessiert. Wein entsteht aus dem Saft der Trauben. Sind die Trauben nicht gesund, schmeckt man das im Most und später im Wein. Für gesundes Lesegut braucht man aber robuste Reben, die nicht krankheitsanfällig sind.

STÄRKUNG DER BIO-WEINREBEN

Im Bioweinbau stärkt man die Reben, indem man sie nicht von angeblich störenden Unkräutern befreit, sondern bewusst andere Pflanzenarten daneben sät, die wiederum Nützlinge anziehen und zudem den Boden stärken. Gegen Echten und Falschen Mehltau – typische Pilzkrankheiten im Weinberg – dürfen auch Bio-Winzer Kupfer und Schwefel spritzen. Die zugelassenen Mengen sind jedoch geringer als im konventionellen Weinbau. Im biodynamischen Weinbau arbeiten die Winzer mit Präparaten, beispielsweise aus Hornmist, Pferdemist oder Hornkiesel, die der Pflanzengesundheit dienen. Sie fördern unter anderem die Lichtaufnahme der Blätter, also das Wachstum beziehungsweise den Reifeprozess der Trauben, und dienen einem lebendigen Boden. Der Rhythmus der Natur gibt den Bio-Winzern ihre Arbeitsschritte vor. Deren wirtschaftliches Risiko ist weitaus höher als das konventionell arbeitender Betriebe, die bei Pilzbefall schnell auf chemisch-synthetische Spritzmittel zurückgreifen können. Umso wichtiger ist es, die Pflanze und den Boden im stabilen Gleichgewicht zu halten. Das macht sie weniger anfällig für Krankheiten.

In kühlgemäßigten Klimata wie in Deutschland ist es weitaus schwieriger, Bio-Weinbau zu betreiben, als in trockenen, niederschlagsarmen Gebieten. Grund dafür sind die Pilzkrankheiten, die mit einer bestimmten Luftfeuchtigkeit und Wärme auftreten. Trocken und heiß mögen sie es nicht. Anderer Schädlinge, wie des Traubenwicklers, versucht man im Bio-Weinbau mit der sogenannten Verwirrmethode Herr zu werden. Im Weinberg werden Pheromone ausgelegt, ein Sexuallockstoff, der die männlichen Falter so verwirrt, dass sie die Weibchen nicht mehr finden und sich nicht weiter fortpflanzen können.

In der Kellerarbeit, also im Prozess der Weinbereitung, der Gärung und des Ausbaus sind für die Herstellung von Bio-Wein weniger Eingriffe zugelassen als in der konventionellen Weinbereitung. Gentechnisch veränderte Hefen sind für Bio-Weine generell nicht erlaubt. Die wenigsten manipulativen Eingriffe bei der Weinbereitung sieht der Demeter-Verband vor. Umso mehr bestimmt hier die Qualität der Trauben am Ende die Qualität des Weins.

Ziel der meisten Bio-Winzer ist es, mit so wenig Eingriffen wie möglich – im Weinberg wie im Keller – ehrliche Weine aus besten Trauben zu erzeugen. Charaktervolle Weine, die den Boden, das Klima, die Rebsorte und die Handschrift des Winzers widerspiegeln.

Bild-Quelle: dwv

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